Legacy #33 (5/2004) Seite 118 Eigenproduktionen
Hinter diesem knapp 17minütigen Mini-Album steckt ein schwäbischer Musiker, der sich das Pseudonym Wieland zugelegt hat. Speziell für die Aufnahme von "Utgard" fanden sich dazu je ein Sänger und ein Schlagzeuger ein, welche jedoch sonst in anderen Bands tätig sind. Wie im Bandinfo von Wieland bekundet, schlug sein Herz seit je her für die Nordvölker mit all ihren Mythen, Geschichten, Künsten und Waffen. Sein Ziel war es daher, Black Metal mit Wikingerthematiken und nordischer Folklore zu vermengen. Die Texte sind hier komplett in deutscher Sprache verfasst. Die MCD beginnt mit dem Intro ''Nordwärts'', erfüllt von stimmungsvollen (Akustik-)Gitarren bzw. Windgeräuschen. Dieses schlägt über in abwechslungsreichen Folk/Viking Metal, der wie im forschen Uptempo-Opener ''Midgard'' sofort an vergleichbare Bands wie Helheim, Forefather oder auch Kampfar erinnert. Der dritte Track ist gleichzeitig der Titelsong: ''Utgard'', eine eher mittelklassige Komposition, im Gesamtttempo etwas gedrosselt und gleichberechtigt durchgezogen von getragenen und aufpeitschenden Parts. Heroischer Chorgesang dient neben diversen Doublebass-Attacken stellenweise als probates Stilmittel zu wikingisch-kriegerischen Atmosphären, die zwar primär von gutem Willen und Hingabe, hier aber nur sekundär von kompositorischem Talent zeugen. Im vierten Track ''Asgard'' weiß die kampflüsterne Kriegermusik von NEBELHORN mich dann wieder mit eingängiger Melodik zu überzeugen. Abschließend erklingt mit ''Wintersfest'' ein feierlich-hymnisches Sauflied mit ausgelassenen Chören zum Met-Trinkgelage, dessen energische Dynamik neben allerlei nordischer Authentizität begeistern kann. Ein Anfang ist getan, geplant ist fürderhin eine zweite Scheibe mit sieben Tracks, welche laut Initiator Wieland etwas härter und ausgefeilter ausfallen wird. Zunächst noch zu haben ist "Utgard", dieses überraschend gut produzierte Stück Wikingerwut für .... 8/15 Punkte |
www.schwarzmetall.ch #December 22, 2004
Das Jahr 2004 neigt sich zu Ende, man erinnert sich an die letzten 365 Tage, zumindest wird man nach dem ganzen Jahresrückblickstheater in den Medien fast dazu genötigt. Nun ja, das liebe 2004 war in Punkto Viking- und Pagan Metal ein ziemlich mageres Jahr. Nur ganz wenige Veröffentlichung konnten mich begeistern. Und so versucht das Einmannprojekt Nebelhorn mit seinem ersten Release zu retten, was noch zu retten ist. Wieland, der Inititiator von Nebelhorn, hat jedoch das Album nicht ganz alleine eingespielt, sondern hat sich noch einen Sänger und einen Drummer an Land geholt. „Utgard“ beginnt mit einem ruhigen, verträumten Intro, welches von einer schönen Melodie geführt wird, während im Hintergrund ein eisiger Wind pfeift, passend zur Jahreszeit also. Danach folgt der erste wirkliche Song mit Namen „Midgard“. Wuchtige Riffs peitschen aus den Boxen, angetrieben von mächtigen Drums. Eine mitreissende Melodie zieht sich durch den ganzen Song. Die Vocals sind sehr düster gehalten und enthalten eine gewaltige Portion Wut und Zorn. Der Titeltrack ist dann eher im mittleren Tempo angesiedelt, welches sich aber immer wieder steigert. Zum ersten Mal treten hier auch chorartige clean Vocals auf, die mich jedoch nicht vollständig überzeugen können. Obwohl die Einlage sehr erhaben wirkt, wird sie dennoch schnell langweilig, da in etwa immer dieselbe Tonlage benutz wird. Beim vierten Track drückt man erneut auf’s Gaspedal, doch wird ungefähr in der Halbzeit unterbrochen und man hört das Galoppieren von Pferden, und der Song baut sich langsam wieder auf, unter anderem wieder durch Einsatz weiter oben schon bemängelter clean Vocals. Es fehlt mir bei dieser Art von Gesang einfach an Abwechslung. „Asgard“ nimmt dann auch ein plötzliches Ende, was einen etwas unausgereiften Eindruck hinterlässt. Und so folgt auch schon der letzte Track. Das gemütliche „Sauflied“ überzeugt mit grossartigen Melodien und eingängigen Riffs, die zum „mitschunkeln“ einladen. Die akustischen Gitarren gegen Ende bilden einen würdevollen Ausklang eines durchaus gelungenen Scheibchens. „Utgard“ bietet während viel zu kurz geratenen 16 Minuten gewaltigen und glaubwürdigen Viking Metal. Mit viel Kraft und Stolz werden Ereignisse vergangener Taten besungen, ohne dabei in Kitsch abzudriften. Die 5 Songs wurden mit viel Abwechslung komponiert und schaffen problemlos den Spagat zwischen hasserfüllten Riffs und verspielten Melodien. Hervorheben möchte ich auch noch die sehr gelungene Produktion, die so gar nicht nach Eigenregie riecht und sich keineswegs hinter dem Sound weitaus bekannterer Bands zu verstecken braucht. Ich zumindest freue mich schon auf den bereits geplanten Nachfolger, der allerdings etwas härter ausfallen soll. So dürften Nebelhorn auf jeden Fall all jene interessieren, die sich für düsteren, kompromisslosen aber dennoch verspielten Viking Black begeistern können. Wer sich jetzt also noch nichts zu Weihnachten geschenkt hat, kann sich ja mit „Utgard“ beglücken, welches für 8 Euro auf der Website der Band käuflich zu erwerben ist. 4/5 Punkte Reviewer: Pandora |
www.metalglory.de #Februar 27, 2005
Bei NEBELHORN handelt es sich um ein Ein-Mann-Projekt von und mit Gründer Wieland, welcher hier nun mit dem Mini-Album Utgard seine erste Eigenproduktion (5 Lieder in knapp 17 Minuten) auf die Reise durch die neun Welten schickt. Zu Beginn weht uns das frostige Akustik- Intro um die Ohren und lädt uns nach Midgard, jener schönen, ersten der drei mittleren Welten, ein. Dieses zweite Lied kommt recht schnell daher, reißt einen mit sich und erinnert mich sehr an Hel, oder alte Mourning Ends. Wirklich nett und DER Hit auf der Scheibe! Weiter so! Im dritten Lied Utgard hört man deutlich, dass wir uns nun scheinbar in der Welt außerhalb befinden; in der Welt der Riesen und Trolle. Etwas eigenartig kommt es daher. Fast schon rockig- rotzig. Deutlich langsamer als das Vorgängerlied, teilweise regelrecht schleppend, wieder etwas schneller. Seltsam durcheinander. Schade, weniger schön.. Asgard, erklingt dann wieder ehrenvoller, einem Weltenreich der Götter würdig. Der Gesang wird nun zur Hälfte des Liedes erhaben, sehr schön. Mit ihm wird das Tempo gedrosselt und so das Lied beendet. In Winterfest findet sich dann ein schöner Abschluss dieser guten MCD. Wieder einer von jenen schönen, Hoch-die-Hörner- Gedenkliedern, zu denen man wunderbar von einer Seite zur anderen wippen, schaukeln, schunkeln und dazu träumen kann. Der Refrain im Chor gesungen, wunderbar. Diverse gute Ideen verheißen ein interessantes Album und man darf gespannt sein, wie es mit diesem Projekt weiter geht. Genug Potential ist auf jeden Fall vorhanden und vielleicht finden sich ja doch noch ein paar feste Bandmitglieder, um ein Vorankommen zu sichern! CD- Bestellungen können auch hier wieder über die bandeigene HP getätigt werden! 7/10 Punkte Reviewer: Steffi |
www.myrrthronth.de #Februar 27, 2005
Einen ausgesprochen guten Start legt Protagonist Wieland mit dem Debüt seines Projektes Nebelhorn, "Utgard", hin. Geboten wird druckvoll und sauber produzierter Viking Metal, der keine Wünsche offen lässt. Aufgrund der lyrischen und musischen Fähigkeiten, zeugt das Dargebotene von hohem Anspruch und eindeutigem Talent als auch Können. Ebenso facettenreich wie ausgereift ist das, was man zu Ohren geführt bekommt: Beginnend mit einem einleitenden simplen, doch atmosphärischen Akustikstück, erwartet einen mit "Midgard" ein nordisch-kaltes Klanggewitter, dem räudig-rockige Passagen à la Enslaved das i-Tüpfelchen verpassen. Nach dem Titelstück "Utgard", welches niveaumäßig aus der Reihe fällt und dessen Stimmung sich nicht recht beschreiben mag, da sowohl Gesang als auch Gitarren höchst eigenständig klingen, werden mit dem pathetischen "Asgard" und dem abschließenden "Wintersfest", das von feierlichem Trinkgelage berichtet, alle Stimmungsbereiche abgedeckt. Positiv treten auch beide Arten des Gesangs - urig und clean - in Erscheinung. Anfangs etwas irritiert, findet man schnell Gefallen an diesem Werk und es weiß nach jedem Durchlauf besser zu gefallen. Diese professionell produzierte CD ist in jedem Falle eine Anschaffung wert und ist hoffentlich nicht das letzte, was unter dem Banner Nebelhorns das Licht der Welt erblickt. Stark! 8 /10 Punkte Reviewer: Argathon |
www.schwarzmetall.ch #Oktober 16, 2005
Noch nicht ganz ein Jahr ist es her, als Wieland mit seinem Einmann-Projekt Nebelhorn die MCD Utgard in die Runde warf. Das damalige Werk gefiel mir durchaus, auch wenn sich an manchen Stellen ein paar Mängel kund taten. Härter sollte er werden, der Nachfolger, hiess es schon damals und nun war ich gespannt, ob man diesem Versprechen Folge getragen hat. Tatsächlich reissen wuchtige Gitarren gemeinsam mit rasendem Schlagwerk alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt, nachdem die düsteren, mystischen zum Teil gar bedrohlichen Klänge des Intros, Vorbote der darauffolgenden Schlacht, verklungen sind. Zahlreiche Tempowechsel unterbrechen den Blutrausch, so dass auch auf dem zweiten Lied immer wieder mystische Klänge zu vernehmen sind. Düster beginnt auch der nachfolgende Titeltrack. Pferdehufe sind zu hören, danach ein langanhaltender Schrei, bis schliesslich erneut mitreissende Riffs und Melodien den Hörer in ihren Bann ziehen. Erstaunt bin ich über die gute Qualität des klaren Gesangs, der hier zum ersten Mal, wenn auch nur kurz und in Kombination mit Wielands kratzendem Gekeife, auftritt. Waren diese Art von Chören auf Utgard noch viel zu monoton, verkörpern sie nun Stolz und Erhabenheit. Das Nebelhorn ist der erste Song, der auf einer etwas langsameren Schiene fährt. Schleppende und schwerfällige Klänge dröhnen aus den Boxen und es vergehen ein paar Takte bis das Lied in die Gänge kommt. Ähnlich verhält es sich bei Nagelfähre, welches im Vergleich mit dem Abwechslungsreichtum der übrigen Songs, etwas monoton ausgefallen ist. Ganz im Gegenteil zu Walhall, das mit genialen Riffs und Melodien nur so um sich wirft. Erneut vermögen mich die stolzen Chöre mitzureissen und auch das erstmals wirklich vordergründig verwendete Keyboard fügt sich perfekt in die Musik ein. Da präsentiert sich Einst Freunde schon etwas simpler, dennoch verfügt der Song über eine schöne, etwas melancholische Atmosphäre. Hier hätte ich mir für den clean Gesang allerdings etwas mehr Kraft gewünscht, aber das sind Kleinigkeiten. Der letzte Song schliesslich schlägt in eine ganz andere Kerbe. Ausschliesslich akustisch wird ein fröhliches Liedchen zum mitsingen vorgetragen, welches über flotte Melodien verfügt und dem Album einen passenden Schluss bietet. Auch wenn zwischen den beiden Veröffentlichungen von Nebelhorn nur wenig Zeit verflossen ist, hat sich die Musik der Band doch merklich verändert. Die Songs sind abwechslungsreicher und eigenständiger geworden. Kleine Kritikpunkte, wie der schon erwähnte klare Gesang, wurden aus der Welt geschafft, auch wenn das beeindruckende Werk nicht ganz fehlerfrei bleibt. Hierbei handelt es sich aber wirklich nur um kleine Details, die die tolle Atmosphäre des Werks, das so voller Zorn und Hass beginnt und danach immer melodiöser wird, kaum mindern. Kühn würde ich behaupten, dass Wieland im Viking Metal, der bodenständig, aber doch voller Stolz von vergangenen Welten berichtet, der manchmal voller Hass ist und manchmal wunderschöne Melodien hervorbringt, der zum einen in rasenden Schlachten endet und zum anderen in schleppendem Tempo vor sich hin schleicht, der hier mal ganz komplex und dort mal mit einfachen Mitteln eine tolle Atmosphäre erzeugt, seinen eigenen Stil gefunden hat. |
www.metalglory.de #Oktober 16, 2005
Vor kurzem ist sie nun erschienen NEBELHORNs erste, komplette, 45minütige, 8 Lieder umfassende CD "Gen Helwegs Grund"! Unverkennbar Nebelhorn und doch kann man von einer beeindruckenden Verbesserung, bzw. einem gediehenen Anwachsen des bisher Dargebotenen sprechen. So lassen sich drei absolute Hammer-Lieder feststellen, die den Kontrast zu dem übrigen Material fast derb wirken lassen. Es wechseln sich düster schleppende Parts mit dem üblich schnellen Gebolze einer Doublebass, die Melodien hingegen scheinen manchmal etwas eigen...Oft werden die Lieder auch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen und wenn dann nicht mehr viel Neues passiert kann es schnell langweilig werden ("Strandshög"). Dass es auch anders gehen kann beweist gleich hinterher der Titelsong "Gen Helwegs Grund" Musikalisch wird Erzähltes umgesetzt; es gilt den verbannten Balder aus Hels Klauen zu erretten. Abwechslung sorgt für Stimmung und eben jene wird ausreichend verbreitet. So auch im Folgenden: "Das Nebelhorn", ein wirklich bedrückendes Stück und sehr langsam, so dass man sich in der Tat vorstellen kann, wie sich der Bug eines vermeintlichen Totenschiffes durch den Nebel schiebt, auf der Reise ins Verderben...geblendet durch eine List... Im Folgenden Lied nun werden wir einmal mehr nach "Walhall" eingeladen und hier kommt man zum ersten Mal auf der CD an den Punkt wo klar ist: Perfekt!. Ein schöner fetter Anfang, tolle Chöre und das Gehörte geht einfach ins Blut! Das kurzweilige Bremsen der Schnelligkeit steigert/hält die Spannung in der Komposition und passt einfach gut. Die zusätzlich eingebauten Klänge von Schellen und anderem Gedöns erinnern an vergangene Zeiten... Bevor nun der nächste Kracher ertönt, hält die "Nagelfähre" Einzug in die Gehörgänge. Eigenartige, schlichte Melodien, meines Erachtens zu oft wiederholt, irritieren, wurde doch eben noch bewiesen, dass es auch anders geht... Doch selbst hier wird das Konzept durchgezogen und so ist das Lied vielleicht nicht das Beste auf der Scheibe, dennoch steht es eigenständig und spricht für sich. Schön anrührend beginnt dann "Einst Freunde" zuerst mit dem üblichen "Schlachtensample", bevor ein wunderbar klarer Gesang sich unter die Musik mischt und auch hier passt einfach wieder alles zusammen! Und das Einlösen eines alten Schwures unter Freunden weiß doch immer zu begeistern und ans Gemüt zu gehen. Ruhig und bedächtig der Gesang, bisweilen flehend schön, mit einem melancholischen Gitarrenausklang und schon ist für Gänsehaut gesorgt! Abschließend bildet "Hel die Streitaxt" einen wunderbaren, schönen, melodischen, lauschig-am-Feuer-sitz und alten Sagen lauschenden, bardenhaften Abschluss. Akustisch wird also entspannt dahergefidelt. Zum mitsingen, mitsinnieren und mitfreuen... Und dann war es dass auch schon: 45 wirklich interessante Minuten sind absolut nicht vergeudet und wenn auch die Texte nicht viel Neues erzählen, so ist doch die Art der Umsetzung bei Nebelhorns Musik etwas Besonderes und lässt, wie "Gen Helwegs Grund" beweist, noch auf viel interessantes, kommendes Material hoffen. Und wirklich wichtig ist doch das Herzblut hinter der Sache... 8.0 Punkte von Steff |
www.myrrthronth.de #Oktober, 2005
Altgermanische Mythologien, Schlachtensamples und stampfende Kampfrhythmen stellen den musikalischen Boden für jede Heidensympathisanten-Kapelle dar, auch Nebelhorn bedient sich dieser Grundnahrungsmittel zur Genüge. Nach dem unverhältnismäßig kurzen Demo "Utgard" hat Mastermind Wieland die längeren Spielzeiten entdeckt, acht Lieder kommen hier nun auf eine gute Dreiviertelstunde. Epische Elemente sind also omnipräsent? Nicht ganz. "Gen Helwegs Grund" vereint High-Speed-Saitenhexerei mit getrageneren Abschnitten, manchmal blitzen auch dezent melancholische Ideen durch das nostalgisch anmutende Dickicht. Dass darüber hinaus heroische Chöre, akustische Schmankerl ("Hel die Streitaxt" als Musterbeispiel) sowie Zitate aus dem klassischen Heavy Metal verwendet werden, ist zwar keine alles umstoßende Revolution, vermeidet aber verfrühte Sekundenschlaf-Phasen. Vereinzelt greift der Protagonist auf durchaus atmosphärische Knöpfchendreherei und äußerst kitschigen Tastenterror zurück, was die Trueness-Kurve gleich einmal in den Keller sinken lässt. Zum Glück verweilt diese Misere nicht lange, sodass der positive Teil deutlich überwiegt; wobei ich anfangs an der Qualität des Werks gezweifelt habe, da die ersten drei Nummern schlaffe, lustlose Rohrkrepierer sind. "Das Nebelhorn" kehrt den negativen Trend um, ab diesem Zeitpunkt wird alles besser gemeistert - angefangen beim Gitarrenspiel bis hin zum noch wuchtigeren Sound. Dementsprechend logisch, dass "Einst Freunde" anhand seines kurzweiligen, stimmungsfördernden Aufbaus den Höhepunkt markiert und insgesamt einen korrekten Eindruck hinterlässt. 7/10 Punkte |
LEGACY (Self-financed) 15/15 Oktober 2005
Einen regelrechten qualitativen Quantensprung zum Vorgängerwerk Utgard hat Nebelhorn-Hauptinitiator und Gitarrist Wieland mit dem neuen Werk Gen Helwegs Grund gemacht. Der bärtige Viking Metal-Streiter für gute alte heidnische Lebenswerte, der hier auch inbrünstig singt sowie die viersaitigen Tiefton-Axt und die Keyboards versiert zum klingen bringt, scheint eine von unzähligen brillanten Geistesblitzen erfüllte kreative Phase für diese Kämpferscheibe absolviert zu haben. Für dieses auch äußerlich hervorragend aufgemachte Wahnsinnsalbum spielte er mit Hilfe von zwei Gastmusikern acht abartig gehaltvolle Hit-Kompositionen ein, denen es weder an aufgebracht rauem Gesang, zündend furioser Gitarrenarbeit und mitreißend hymnischer Melodik noch an opulent arrangierter Epik und leidenschaftlicher thematischer Hingabe mangelt. Mit das Schönste: Gen Helwegs Grund kupfert absolut nirgends ab. Die stilistisch faszinierend homogene Silberplatte bedient sich auch nicht schamlos in der Requisitenkiste des Genres, sondern setzt ureigene prägende schöpferische Akzente. Anleihen bei Falkenbach sind zu hören, doch diese wurden in konsequent eigenständiger Weise zu herrlichen Individualklängen umgesetzt. Wer beispielsweise an den fünften Song Walhall herantritt und diese ganz spezielle Art von Musik aus ehrlichem Herzen heraus sowieso über alles liebt, der sollte ihn laut genug hören. Denn man erfährt hier eine wahre Wonne an erzheidnischer Passion: Bei diesem so einiges überragenden Hammersong bläst ein zischend schneidender Sturm an ergötzlich donnernden Rhythmusattacken, die ekstatische Ausmaße annehmen, kraftvoll von einem Ohr zum anderen und wieder zurück. Enthusiastisch inszenierte Chöre fahren beherzt zwischen das entfesselte Geprügel und strahlend festliche Tastenuntermalung sorgt für heldenhaft-feierliches Ambiente. Doch nicht nur dieses superfeine Stück, auch alle anderen Nebelhorn-Hymnen zählen für mich zum Allerbesten, was je an Viking Metal aus Deutschland überhaupt kam. Auch der trotz aller erbosten Grimmigkeit und lustvoller Rauheit gut verständliche Kriegergesang von Meister Wieland ist nicht nur stimmlich wohltuend vielfältig, sondern schlicht gesagt perfekt inszeniert. Er setzt jedem Lied die gebührende Vokalkrone auf und die fesselnden Songtexte auf Gen Helwegs Grund sind vom Allerfeinsten. Hier saust also ein wahrer Heidenhammer hernieder. Künstlerischer Verdienst für dieses Metier: Riesengroß. ME |
Hardline-tv Oktober 2005
Sie laufen privat in Kettenhemden und Tierfellen rum ? Ihr bevorzugtes Fortbewegungsmittel ist ein Drachenboot ? Ihr Essen wird im Normalfall mit einer Axt erlegt ? Sie haben eine gesunde Abneigung dem Christentum gegenüber ? Dann sind diese Klänge genau das Richtige für ihr Wikingerherz ! Aber auch, wenn Sie nur ein Otto-Normal-Bürger mit einer Vorliebe für epischen Viking Metal sind, sollten Sie an dem neuesten Klangwerk NEBELHORNs Gefallen finden. Wieland, seines Zeichens Hauptverantwortlicher bei NEBELHORN, hat mit "Gen Helwegs Grund" seinen ersten Langspieler über sein eigenes Label Skoll Records herausgebracht. Es wird Viking Metal mit deutschen Texten in Reinkultur präsentiert. Bei den Instrumenten, die nicht selber von ihm eingespielt wurden, griff ihm ein Freund unter die Arme. Eigentlich sollte man "Gen Helwegs Grund" als geschlossenes und überaus gelunges Werk betrachten, aber einige Stücke kann man doch herausheben. Wie zum Beispiel das grandiose "Walhall", welches mit epischen Chören, schönen Melodien, aber auch wilder Raserei zu überzeugen weiß. Die rein akustische Lobeshymne auf die Streitaxt "Hel" ist auch ein Höhepunkt dieser Platte. Außerdem strotzt die Schlacht, welche in "Strandshög" stattfindet, nur so vor Atmosphäre, welche durch die eingespielten Schlachtensounds noch unterstrichen wird. Es steckt eine Menge Herzblut in diesem Album - das hört und merkt man ! "Gen Helswegs Grund" besticht durch eine Menge Atmosphäre, schöne Melodien, nette Riffs und viel Abwechslung. Ich kann Wieland nur meinen Respekt zollen und ihm viel Glück für die Zukunft wünschen. Vielleicht klappt es ja auch einmal mit einem Live-Auftritt. Bei Problemen und Nebenwirkungen (wie z.B. andauerndes Hören, Abhängigkeit) fragen Sie Wieland oder bestellen Sie sich einfach die erste MCD "Utgard". |
metallized.de Februar 2006
Das es sich bei NEBELHORN um ein Ein-Mann-Projekt unseres tapferen Schmiedes Wieland handelt, dürften wohl alle schon mitbekommen haben! Nachdem bereits im letzten Jahr die Mini-CD "Utgard" mit einer Länge von 17 Minuten erschienen war, durfte man sich dieses Jahr endlich auf das erste komplette Album "Gen Helwegs Grund" freuen. Mit acht neuen Tracks kommt das schmucke Scheibchen daher, dass mit seiner Aufmachung zu glänzen weiß. Geschmackvolle Landschaftsaufnahme über die die Texte in goldener Schrift gelegt sind entzücken das Auge. Beginnen tut das Scheibchen mit einem kurzen Intro namens Schiffe am Horizont bevor es direkt in den ersten Kracher Strandshög übergeht. Nach kurz eingespielten Schlachtgeräuschen weiß man wohin dieses Werk geht. Und zwar volles Pfund nach vorne. Treibende Passagen, die mit Chören alá Summoning zu Let mortal Heroes sing your Fame Zeiten unterlegt sind, wechseln sich ab mit rasenden Parts die größtenteils durch das Schlagzeug definiert werden. Positiv fällt bereits zum Anfang auf, dass die Aufnahme des Gesanges sehr gut gelungen ist. Zu jeder Zeit deutlich und klar zu verstehen, wechselt Wieland zwischen Krächzgesang und normalem Gesang und klingt bei ersterem zeitweise wie der alte Engelschlitzer. Das dritte Stück ist dann zugleich das Nahmensgebende. Gen Helwegs Grund beginnt wieder sehr schnell. Leicht mit Keyboard untersetzt, ohne dabei verschnörkelt zu klingen, wie es leider bei vielen Bands des Genres das Problem ist, entwickelt sich das Lied zu einem echten Stampfer, der zudem mit der Tragödie des Balders, dem Sonnentod, perfekt textlich untersetzt ist. Das Nebelhorn hingegen findet sein Revier im Slow- bis Mid-Tempo Bereich, ähnlich späteren Stücken von Amon Amarth. Tief, grummelnd, mit gelegentlichen melodischen Einlagen der Gitarre wälzt sich der Brecher durch die Anlage und weist in der Mitte des Stückes ein kurzes Zwischenstück auf, das deutlich ruhiger ist. Mit Walhall erreichen wir den Knaller der Scheibe überhaupt! Zu Beginn noch ruhiger und mit schönen Melodien unterlegt, fegt das Stück daraufhin über das Schlachtfeld hinweg und metzelt alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Mit dezenten Chören und seichten Keyboardeinlagen versehen bietet Walhall sehr viel Abwechslung, was durch zahlreiche Tempowechsel erreicht wird. Der Refrain liegt im fetten Mit-Gröhl-Bereich, so dass sich spätestens jetzt ein jeder Hörer wünscht, NEBELHORN auch live zu sehen. Definitiv der Anspieltipp auf der Platte! Traumhaft. Doch auch das folgende Nagelfähre ist dabei nicht zu verachten. Das düstere und unheilvolle Stück über die Fähre zum Untergang unserer Welt ist eine sehr gelungene Umsetzung des Themas. So führen infernalische Keyboards und vor allem der heftige, fast schon hasserfüllte Gesang zu einer beklemmenden Stimmung, die ihre Entladung im Refrain des Stückes findet, der mit sehr hoher Geschwindigkeit daherkommt. Das Stück klingt dann in einem sehr ruhigen und langsamen Part aus, der hauptsächlich von der rauen Stimme des Schmieds unterlegt ist und eine Intensität aufbietet, dass man wahrlich die Fähre vor seinem geistigen Auge sieht. Ein weiterer Brecher auf dieser Scheibe und ebenfalls zu den besten Stücken der Platte gehörend, folgt Einst Freunde. Ein erhabenes Stück über den Tod eines Freundes und Kriegers, das jedoch in einem sehr schönen Ende gipfelt, doch das solltet ihr euch selbst anhören! Worte wären hier vermessen! Besonders positiv fällt, neben den bereits schon erwähnten typischen Elementen, die Stimme auf, die zeitweise in einen klaren Gesang übergeht und zum Abschluss hin ein geniales Gitarrensolo, von dem sich einige was abschneiden können! Einen ruhigen Abschluss des Albums bildet dann die schöne, ja fast schon Ballade, die in klarer Stimme vorgetragen wird. Hel die Streitaxt bietet wunderschöne Melodien, Chöre, eine tolle Akustikgitarre und einfach alles was einen würdigen Abschluss ausmacht. Träumend schließt sich die Scheibe und hinterlässt einen großen Hunger nach mehr! Als Fazit bleibt festzuhalten, dass NEBELHORN eine große und gelungene Scheibe geschaffen hat. Viel Abwechslung, ein toller Gesang und vor allem sehr geniale Texte. Doch Vorsicht, wer sich mit nur einem Ohr vor die Anlage setzen wird, wird wenig Spaß verspüren! Das ist keine Scheibe zum nebenbei hören, sondern sie verlangt, und vor allem verdient, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit! Wer aber bereit ist sich Zeit zu nehmen wird restlos von dieser Scheibe begeistert sein! Wer von der Scheibe mehr hören möchte, geht am besten auf die oben angegebene Homepage. Dort findet ihr Samples und könnt auch direkt die Scheibe bestellen! Es lohnt sich! Bewertung: 8,5/10 Punkten Skollvaldr für metallized.de |